Donnerstag, 15. Dezember 2011

Weihnachtsbaum mit Nebenwirkung


In deutschen Wohnzimmern stehen jedes Jahr etwa 26 Millionen Weihnachtsbäume. Der größte Teil dieser Bäume kommt von eigens angelegten Weihnachtsbaum-Plantagen – gigantische Monokulturen, die mehr und mehr den Mischwald verdrängen.
Die intensive Bewirtschaftung bleibt natürlich nicht ohne Nebenwirkungen. Besonders alarmierend ist der erhebliche Einsatz von Pestiziden gegen den unerwünschten Unterbewuchs.  Häufig wird das besonders giftige Totalherbizid Glyphosat eingesetzt. Bekannt ist dieses Mittel unter dem Namen Roundup von Monsanto. Das Pflanzengift reichert sich in den Böden an, gelangt in das Grund- und Oberflächenwasser und gefährdet die Trinkwasserqualität.
Das Mittel ist seit Jahrzehnten in Deutschland zugelassen. Auf Weihnachtsbaum-Plantagen  tötet es die umliegenden Gräser ab, so dass sie den Tannenbäumchen nicht das Wasser abziehen.
Im April 2011 veröffentlichte der Naturschutzbund Nabu einen Bericht zum Einsatz von Glyphosat in den USA und Lateinamerika. Nach diesem Bericht  könnte die Chemikalie beispielsweise zu Fehlgeburten oder Krebserkrankungen beitragen. Der Naturschutzbund fordert eine Neubewertung des riskanten Stoffes.
Quelle:Umweltinstitut München e.V.

Dienstag, 1. November 2011

Risiko Wasser – könnte richtig teuer werden!

Totalausfall bei O2 in Hamburg durch Wasserschaden
Wer am gestrigen Donnerstagnachmittag in Hamburg über das Netz des Mobilfunkanbieters O2 telefonieren wollte, hatte keine Chance. In der gesamten Hansestadt war das Netz nach einem Wasserschaden in einer Schaltstelle ausgefallen.

Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, dass das Mobilfunknetz für mehrere Stunden vollständig zusammengebrochen war. Schuld war ein Wasserschaden in einem Gebäude, in dem eine Vermittlungsstelle für das O2-Netz untergebracht war. Zwischen 16 und 18.30 ging nach Angaben von O2 nichts mehr.

Das war sicher nicht billig für O2, kann Ihnen aber auch passieren. Bei 3.000 Leitungswasserschäden pro Tag in Wohngebäuden, ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering. Eine Dekra Studie hat die häufigsten Ursachen aufgedeckt: Pfusch, Korrosion, Materialfehler. Mehr als ein Drittel aller Schäden sind, man glaubt es kaum, auf Montagefehler zurückzuführen. Da werden Rohre unter Spannung eingebaut, falsche Presswerkzeuge eingesetzt, Gewindeverbindungen zu fest angezogen oder zu viel Hanf zum Abdichten verwendet. Auch die Schadensursache Korrosion basiert hauptsächlich auf Pfusch, nämlich von den Planern. Wussten Sie, dass das Material der Leitungen auf die Wasserzusammensetzung abgestimmt werden muss? Vielen Planern scheint dieser Umstand jedenfalls nicht bekannt zu sein. Und so kommt es zur Auswahl falscher Materialien, in der Folge zu Korrosionsschäden und irgendwann zum Rohrbruch.  
Viele Sanitärprodukte werden schon ab Werk fehlerhaft geliefert, häufig in mangelhafter Werkstoffqualität. Besonders kritisch: Billig-Produkte aus Fernost. Dr. Andreas Geiger, Geschäftsführer von Dekra Industrial sagt dazu: "Es sind gerade im Sanitärbereich oft die Pfennigprodukte, die sechsstellige Schäden am Gebäude verursachen."

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Risiko Gas – die unsichtbare Gefahr


Teltow/Wittenberge - Nicht mal einen Tag nach der Explosion eines Hauses in Teltow ist am Montag in Wittenberge (Prignitz) erneut ein Wohngebäude in die Luft geflogen. In beiden Fällen hatte sich offenbar ausströmendes Gas entzündet. Doch während es in Teltow keine Opfer gab, wurde in Wittenberge eine Frau getötet und ein Mann schwer verletzt.
01.09.2009 09:32 Uhr Von Tanja Buntrock Der Tagesspiegel Brandenburg

Gas ist als Energieträger weit verbreitet, wie der Auszug aus dieser Pressemeldung zeigt, müssen auch hier Risiken akzeptiert werden. Viele Gasunfälle geschehen allerdings auf Grund manipulierter Gasleitungen oder Gasgeräte. Nicht selten werden tatsächlich Häuser absichtlich in die Luft gesprengt. Allerdings ist allein die Tatsache, das eine Manipulation möglich ist, Risiko genug. In vielen Fällen sind auch technische Mängel Ursache einer Explosion. Die wahrscheinlichsten Quellen von Gasleckagen sind die Gasgeräte wie Zentralheizungen, Thermen, Gasherde usw., aber auch die Rohrverbindungen an diesen Geräten. Gas breitet sich möglicherweise entlang der Versorgungsleitungen aus und kann sich so im ganzen Haus verteilen. Dann reicht der Funke, der im Schalter beim Lichteinschalten oder Ausschalten entsteht, um diese explosive Mischung zu zünden.
Heute wird in Deutschland ausschließlich das ungiftige Erdgas verwendet. Dieses Gas ist von Natur aus geruchlos. Um einen möglichen Austritt trotzdem lokalisieren zu können, wird es mit einem „Duftstoff“ versehen, der für den klassischen Gasgeruch verantwortlich ist.
Trotzdem besteht über den Weg der Verbrennung des Gases das Risiko einer tödlichen Vergiftung. Hier habe ich für Sie ein klassisches Beispiel:

Geigerin Megumi Makino (42) hatte vor wenigen Tagen Wasser in die Wanne gelassen, wollte ein entspannendes, heißes Bad nehmen. Sie ahnte nicht: Die Heizungstherme war kaputt, die Abluft strömte ins Badezimmer – mit jedem Atemzug inhalierte die Geigerin giftiges Kohlenmonoxid, verlor das Bewusstsein, sank auf den Wannenrand...

Sie merken es schon an der Formulierung; diesmal konnte ich nicht widerstehen und habe auf einen Artikel der Bild.de (28.01.2010 ANGELIKA ZAHORKA) zurückgegriffen. Zumal die Geigerin letztendlich durch das beherzte Eingreifen ihres treuen Hundes gerettet wurde. Ich zweifele nicht daran, dass diese Geschichte einen wahren Kern hat,  denn es kommt in Deutschland immer wieder zu Todesfällen, weil Gasthermen defekt oder schlecht gewartet sind. Das in den Abgasen vorhandene Kohlenmonoxid ist durch unsere Sinnesorgane nicht wahrzunehmen. Es ist ein farb-, geruch- und geschmackloses tödlich wirkendes Gas.
Risikoverstärkend wirkt sich die absolute Dichtheit moderner Fenster aus, die tödlichen Gase stauen sich in der Wohnung.
Eine sinnvolle Maßnahme ist die Montage von Kohlenmonoxidwarnmeldern. Mittels eines hochsensiblen, elektrochemischen Sensors warnen die Geräte frühzeitig vor dem gesundheitsschädlichen Gas.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Mitarbeiterkriminalität




Keiner redet gern davon, aber viele sind betroffen. Es ist unangenehm, wenn jemand aus dem eigenen Unternehmen in die "Firmenkasse" greift.
Mitarbeiterkriminalität gibt es in jedem zweiten deutschen Unternehmen.
Das fängt bei der Mitnahme von Büromaterial und dem Krankfeiern an und kann bis hin zum extremen Mobbing von Kollegen oder schweren Betrug reichen.
Straftaten werden in deutschen Unternehmen momentan eher durch Zufall als durch
Kontrollmechanismen aufgedeckt. Der Bundesverband Deutscher Detektive hat festgestellt, dass Straftaten wie Untreue, Geheimnisverrat, Unterschlagung und Diebstahl zu den Spitzenreitern der Straftaten gehören. Der Verband führt diese Entwicklung auf einen Mangel an Loyalität zum Arbeitgeber zurück.
In diesem Zusammenhang nimmt die Personalabteilung eines Unternehmens eine Schlüsselfunktion bei der Prävention ein. Denn schon mit der richtigen Personalauswahl kann das Ausmaß betriebsschädigender Verhaltensweisen deutlich reduzieren werden.
Beim Mitarbeiterstamm sollte man aufmerksam auf Veränderungen achten. In der Regel gibt es vor kriminelle Handlungen negative Entwicklungen der Produktivität bzw. der Motivation der entsprechenden Mitarbeiter.
Die beste Prävention ist ein gutes Arbeitsklima und eine gerechte Entlohnung.

Montag, 12. September 2011

Ohne Beurteilung keine Verbesserung - die Gefährdungsbeurteilung



Arbeitsgeber tragen die Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeiter. Sie haben dafür Sorge zu tragen, dass ihre Mitarbeiter vor Gesundheits- oder sogar Lebensgefahren geschützt sind. Es gilt, Unfällen und Krankheiten vorzubeugen. Um dieses zu erreichen, müssen die Gefahren und Belastungen ermittelt und beseitigt werden.
Die Gefährdungsbeurteilung als zentrales Element des betrieblichen Arbeitsschutzes umfasst die systematische Beurteilung der für die Beschäftigten mit Ihrer Arbeit verbundenen Gefährdungen und Belastungen. Sie bildet damit eine wesentliche Grundlage für die Ableitung zielgerichteter Arbeitsschutzmaßnahmen. Die gesetzliche Basis für die Gefährdungsbeurteilung ist das Arbeitsschutzgesetz (§§ 5,6).
Der Arbeitgeber hat die Verantwortung für die Durchführung der Gefährdungsbeurteilung und die Umsetzung der Ergebnisse.


Es ist zu untersuchen:

• wodurch Verletzungen oder
 Schäden verursacht werden können,
• wie die Gefahren beseitigt werden
 können und, falls dies nicht
 möglich ist,
• welche Präventions- oder
 Schutzmaßnahmen zur Begrenzung
 der Gefährdung vorhanden
 sein müssen.

Die Arbeitswelt ist von einem stetigen Wandel geprägt. Auf jede neue Technologie und den damit verbundenen Gefährdungen kann der Gesetzgeber nicht mit einer neuen Vorschrift reagieren. Das Arbeitsschutzgesetz und die dazu erlassenen Verordnungen geben nur einen allgemeinen Rahmen vor. Deshalb ist die Eigenverantwortung des Arbeitsgebers und der Beschäftigten gefragt. Es reicht nicht aus, nur Vorschriften anzuwenden.
Sehen Sie die Gefährdungsbeurteilung nicht als eine vom Gesetzgeber diktierte Aktion sondern als kontinuierlichen Verbesserungsprozess, der die Produktivität in Ihrem Unternehmen erhöht. Sie werden als Resultat nicht nur über menschengerechtere Arbeitsplätze verfügen, sondern auch bessere Ergebnisse erzielen.

Donnerstag, 11. August 2011

Der Kampf um Mitarbeiter


Der Bedarf an spezialisierten Fach- und Führungskräften in Deutschland ist hoch.
So genannte „Headhunter“ haben gut zu tun, um mit nicht immer legalen Mitteln für ihre Mandanten Arbeitskräfte abzuwerben. Die betroffenen Unternehmen haben den Schaden: Einen ausgeschiedenen Mitarbeiter zu ersetzen, kann bis zum Vierfachen des Brutto-Jahresgehalts kosten.
Eine ernste Gefahr ist der Know - How –Abfluss, der zu befürchten ist, wenn eine Spitzenkraft zum Wettbewerb wechselt.
Die notwendigen Informationen für den Start einer Abwerbung sind leicht zu beschaffen. Wesentliche Quellen sind Internetbörsen wie XING oder Linked-In. Auch aus der Homepage eines Unternehmens ist viel zu entnehmen; häufig Namen von Abteilungen und sogar von Mitarbeitern, oft nebst Foto.
Wettbewerbsrechtlich wird das Abwerben erst dann bedenklich, wenn Ihr Unternehmen unzulässigerweise in seiner wettbewerbsrechtlichen Position beeinträchtigt wird. Das ist dann der Fall, wenn durch gezieltes Abwerben von Mitarbeitern eine ernsthafte Beeinträchtigung des Geschäftsbetriebes bezweckt oder in Kauf genommen wird.
Gegen unlauteres oder sittenwidriges Verhalten können Sie vorgehen.

Text nach „Headhunter- ein unterschätztes Sicherheitsrisiko“
Peter Romero de Bustillo Sauer, WIG Nr.1/2008

Dienstag, 9. August 2011

FEUER - das größte Risiko für Unternehmen

Die Brandgefahr ist das größte physische Risiko für Unternehmen. Die hohe Wertekonzentration in den modernen Unternehmen hat zu Folge, dass schon kleinere Brände große Verluste hervorrufen können.
Die Schäden entstehen im Wesentlichen durch hohe Temperaturen, Rauchgase und Löschmittel.
Muss eine Firma ihre Produktion auf Grund von Brandschäden für längere Zeit unterbrechen, verliert sie ihre Kunden an die Konkurrenz. Denn viele Unternehmen verzichten auf ein Lager und sind auf kontinuierliche Lieferungen angewiesen. Die Brandschäden und die laufenden Kosten während der Betriebsunterbrechung
können zwar versichert werden, aber der Kundenverlust nicht.
Zahlreiche Großbrände haben gezeigt, welche Folgen auftreten, wenn Brandverhütungsmaßnahmen unterlassen werden. Abgesehen von Personenschäden haben 70 % der von einer Brandkatastrophe  betroffenen Unternehmen trotz Entschädigung Konkurs angemeldet. In fast allen Fällen führten Unachtsamkeit oder nicht ordnungsgemäß durchgeführte Bauarbeiten zu Bränden.
Natürlich, Brandschutz kostet Geld und Kosten spielen eine immense Rolle. Aber Prävention ist immer billiger als Schadensbeseitigung.
Also: Lassen Sie nichts anbrennen und packen Sie das Thema Brandschutz an.

Samstag, 11. Juni 2011

Die Ignoranz der Eliten


Das Antlitz unseres Planeten ändert sich auf dramatischer Weise – ganze Landstriche werden verstrahlt, kostbares Wasser wird verschmutzt, der Regenwald schwindet, die Meere wandeln sich zur Kloake, wertvoller Boden erodiert.
Eventueller Besuch aus dem Universum  muss sich erst einen Weg durch den uns umkreisenden Schrott  bahnen, den Abfall des lächerlichen Unterfangens den Weltraum zu erobern.
Unsere Welt haben wir schon auf gründlichste „erobert“. Eigentlich Zeit umzudenken, aber die Führungen vieler großer Unternehmen und die von ihnen manipulierten Regierungen räumen der Erreichung ihrer kommerziellen Ziele absoluten Vorrang ein und ignorieren die damit verbundenen Risiken.
Zur Verwirklichung dieser Ziele errichten diese Eliten technische Systeme mit einem enormen Katastrophenpotential. Die Energieerzeugung mit Hilfe der Kernspaltung und die Erdölgewinnung aus der Tiefsee mögen als abschreckende Beispiele genügen.
Das eigentlich nützliche Werkzeug Risikomanagement wird hier in erster Linie profitorientiert benutzt und nicht auf den Erhalt unseres Lebensraumes ausgerichtet. Die von der Industrie unterstützte Risikoforschung dient dazu, kritische Technologien schön zu verpacken, damit die Gesellschaft die giftige Kröte schluckt.  
Der Organisationssoziologe Charles Perrow hat in einem bereits 1984 erschienen Buch über die alltäglichen Gefahren,  die von Techniken mit unübersehbarer Komplexität ausgehen, gewarnt. Er kam schon zu dieser Zeit zu dem Fazit, dass die Nutzung der Kernspaltung unverantwortlich ist und hat dies in seinem Buch stichhaltig argumentiert.
Natürlich steht gerade den so genannten Eliten dieses Wissen zur Verfügung – aber sie ignorieren es und riskieren unser aller Leben.

Unbedingt besorgen und lesen:
Charles Perrow
Normale Katastrophen
Die unvermeidbaren Risiken der Großtechnik
Campus Verlag   ISBN 3-593-34125-5


Mittwoch, 1. Juni 2011

Plötzlich ist alles anders – die Gegenwärtigkeit der Katastrophe


Bis zu diesem Moment war ihre Welt in bester Ordnung, sie kamen gerade von einem richtig schönen Urlaub nach Hause. Alles hat gestimmt, dass Wetter hat die ganzen drei Wochen mitgespielt, herrlicher Sonnenschein und der Strand war super, dass Meer war ein Traum. Aber jetzt freuen sie sich auch wieder zu Hause zu sein. Ihr freundliches Heim mit viel Liebe eingerichtet, die vertrauten Dinge an denen so viele Erinnerungen hängen. Es ist einfach schön wieder die eigene intime Welt zu betreten.
Plötzlich ist alles anders, im ersten Moment gar nicht einzuordnen, nicht zu begreifen. Sie haben die wohl verschlossene Haustür geöffnet und mit stiller Vorfreude das große, helle Zimmer betreten – es ist nicht mehr Ihr vertrautes Zimmer, alles liegt durcheinander, die Terrassentür steht weit offen, die Wände mit Ketschup beschmiert, der beigefarbene Teppich mit einem stinkenden Haufen menschlichen Kots beschmutzt.
Der eigentliche Schaden, so erzählte mir der Klient, dem dies widerfahren ist, war nicht der Verlust und die Zerstörung materieller Dinge. Dieses Haus war ihr sicherer Hafen in dem sie sich nach einem stressigen Tag, aus einer hektischen Umwelt, die nicht immer freundlich ist, zurückziehen konnten. Wenn die Haustür hinter ihnen ins Schloss fiel, waren sie in ihrer eigenen Welt. Dies war mit einem Mal vorbei, die Familie fühlte sich, nach diesem durch brutalen Vandalismus geprägtem Einbruch, in den eigenen „vier Wänden“  nicht mehr zu Hause. Das Ereignis Einbruch, das viele mit der Bemerkung „ist ja nicht so schlimm, die Versicherung zahlt ja“ abtun, uferte in einer handfesten Krise aus. Die Partnerin meines Kunden litt in Folge unter massiven Schlafstörungen und Depressionen. Die Familie zog aus, das Haus wurde verkauft.
Das es uns so kalt erwischen kann, wie diese bedauernswerte Familie, beruht letztendlich auf das Verdrängen der latenten und permanent vorhandenen Möglichkeit des Eintretens eines Schadensereignisses.
Die Möglichkeit für das plötzliche und überraschende Eintreten eines Ereignisses ergibt sich aus der Vielschichtigkeit unserer Umwelt. Stabile Prozesse sind nur ein momentaner, zeitlich begrenzter Zustand und sie können jederzeit von einem chaotischen Zustand unterbrochen werden. Wir können uns nicht auf lineare Entwicklungsverläufe verlassen und müssen damit rechnen, mit unvorhergesehenen Auswirkungen und überraschenden existenziellen Bedrohungen konfrontiert zu werden.
Jederzeit können wir uns in Situationen wieder finden, die wir so nur aus dem Fernsehen kennen - extreme Naturereignisse – tagelang ohne Energieversorgung - Menschen, die plötzlich zur Gefahr werden, weil sie psychische Belastungen nicht mehr aushalten. Es ist falsch zu glauben, es trifft immer nur die anderen. Es sind nicht immer nur die anderen bei denen eingebrochen wird oder deren Haus abbrennt. 
Gibt es keine Akzeptanz für die Möglichkeit eines abrupten Zustandswandels, gibt es auch keine Anstrengungen sich auf plötzliche Schadensereignisse einzustellen. So erklärt sich, warum viele Menschen nicht mal die simpelsten Sicherheitsvorkehrungen treffen. Es werden keine Einbruchsicherungen angebracht, keine Rauchmelder installiert, kein Feuerlöscher angeschafft. Wenn ein Haus eingerichtet wird, steht anderes auf der Agenda: die Räume mit schönen, durchgestylten Dingen füllen, die Medienelektronik auf dem neusten Stand der Technik, die Wellnessoase im Wintergarten – aber; plötzlich kann alles anders sein!

Montag, 16. Mai 2011

Risikomanagement für den Alltag


Risikomanagement – hört sich kompliziert an, ist aber vom Prinzip her einfach. Es geht dabei lediglich um die   Identifikation, der Bewertung und dem Umgang mit den erkannten Risiken.
Risiken sind untrennbar mit unserem Leben  verbunden und können dieses einschließlich unserer persönlichen Zielsetzung negativ beeinflussen. Sie resultieren aus der Unsicherheit zukünftiger Ereignisse, also aus unserer Unfähigkeit, die Zukunft sehen zu können   und schlagen sich in der Möglichkeit negativer Abweichungen von unserem Lebensplan nieder. Wenn wir Risiken nicht rechtzeitig erkennen und bewältigen, können sie unseren Lebensweg behindern, schlimmstenfalls zu ernsthaften Krisen führen.

Jeder nutzt, ohne sich dessen bewusst zu sein, täglich das systematische Verfahren des Risikomanagements. Wenn wir, vor dem Verlassen des Hauses uns über die Wetteraussichten informieren und wegen der hohen Wahrscheinlichkeit von Niederschlägen den Regenschirm mitnehmen, so ist das ein Risikomanagement-Prozess. 
Die Idee sich mit derartigen Prozessen auseinanderzusetzen kommt aus der Wirtschaft. Hier geht es darum, mit minimalem Aufwand möglichst viel zu erreichen. Das zwanghafte Streben nach Profit geht einher mit einem ständigen Abwägen von Risiken. Aus diesem Grund gibt es in größeren Unternehmen   Risikomanagement als Institution, die dafür sorgen soll, dass das Unternehmen keinen Schaden nimmt. Bei diesem, in erster Linie profitorientiertem Risikomanagement kommt die Sicherheit der Allgemeinheit häufig zu kurz. Trauriges Ergebnis ist die Zerstörung unserer Umwelt durch die Industrie oder deren Produkte.
Risikomanagement ist unbestritten ein nützliches Werkzeug und jeder sollte es  bewusst im täglichen Leben einsetzen. Machen Sie sich die systematische Erfassung und Bewertung von Risiken sowie die Steuerung Ihrer Reaktionen darauf zur Angewohnheit. Das hat nichts mit Negativ-Denken zu tun und ist allemal besser als Verdrängen und Wunschdenken. 
Wenn es um Ihre Sicherheit geht, nehmen Sie sich kein Beispiel an den Kosten-Nutzen-Überlegungen mancher Unternehmen. Geizen Sie nicht, wenn es um die Verbesserung Ihres Sicherheitsstatus geht. Achten Sie auf Qualität und schöpfen Sie die Möglichkeiten aus.

Montag, 2. Mai 2011

Deckung hoch!

Meister Robert Pausch
„Wenn du dich zu sicher fühlst, bist du zu offensiv – teilst deine Kraft nicht ein, vernachlässigst deine Deckung…“
Diese  Worte eines Kampfkunst-Meisters an seinen Schützling sind gleichzeitig auch eine gute Empfehlung an uns alle. Denn unser Sicherheitsgefühl steuert zu einem erheblichen Teil unser Verhalten. Das Entscheidungen hinsichtlich unserer Sicherheit von dieser Subjektivität geprägt werden, ist nicht unproblematisch – denn oft ist die gefühlte Sicherheit nur eine gefährliche Illusion.
Es ist nicht falsch offensiv zu leben, im Gegenteil eher sympathisch.  Was der Meister uns sagen will, ist folgendes: Teile deine Kraft ein – also, teile deine Ressourcen ein! Ein Freund von mir hat sich sein Traum erfüllt, eine Ducati – das Monster-Motorrad schlechthin. Seine  Ressourcen waren damit so gut wie erschöpft.  Für einen neuen Motorradanzug hat es nicht mehr gereicht, da musste der Alte genügen. Aber dünnes Leder und unzulängliche Protektoren bieten eben keinen ausreichenden Schutz, wenn man mit 160h/km ohne Ducati über den Asphalt schlittert. Er hatte nicht nur seine   Ressourcen falsch eingeteilt, er hatte auch auf sträflichste seine „Deckung“ vernachlässigt. Insgesamt war sein Risikomanagement einfach schlecht und die Folgen katastrophal. Seinem langen Krankenhausaufenthalt verdankt meinem Freund neben seiner vollständigen „Restauration“ immerhin eine wichtigen Erkenntnis: Die Qualität unseres Risikomanagements beeinflusst maßgeblich unsere Lebensqualität!       
Das es die absolute Sicherheit nicht geben kann ist selbstverständlich. Sicherheit ist eher ein relativer Zustand der Gefahrenfreiheit, etwas Flüchtiges, um das man sich ständig bemühen muss.
Somit kann es auch kein Leben in permanenter, einlullender Sicherheit geben, sondern ein Leben in einer bestimmten Sicherheitsqualität. Diese Qualität wird, soweit wir sie beeinflussen können, erheblich von unserem mehr oder weniger vorhandenen Risikobewusstsein bestimmt und letztendlich ist unser persönliches Sicherheitsgefühl prägend. Allerdings hat diese gefühlte Sicherheit in vielen Fällen überhaupt keine objektive Berechtigung und so wird der Mensch selbst zu einem Risiko.
Es ist also sinnvoll, über die möglichen Mechanismen, die hier wirken nachzudenken.
Ein Grund, dass wir uns in einer tatsächlich unsicheren Umgebung sicher fühlen, ist  schlichtweg ein Mangel an Informationen oder das die Informationen, die wir haben falsch sind oder wir sie falsch interpretieren.
Wenn wir zum Beispiel grundsätzlich die Polizeimeldungen in unserer Regionalzeitung ignorieren, werden wir nicht wissen, dass gerade in unserem Wohnviertel in letzter Zeit verstärkt Einbrüche zu verzeichnen sind. Wir werden nicht wissen, dass immer Einfamilienhäuser betroffen waren und die Täter immer durch die rückwärtige Terrassentür eingedrungen sind.
Würden wir diese Informationen haben, würden wir uns vielleicht  unsicher fühlen, da wir genau in so einem Haus wohnen. Vielleicht, weil der Status unseres Sicherheitsgefühls auch noch von unserer psychologischen Konditionierung  abhängt. Das Informationen, die uns eigentlich veranlassen sollten Sicherungsvorkehrungen zu treffen, uns nicht aus der Ruhe bringen, liegt häufig an unsere Überheblichkeit und Arroganz.
Ja tut mir leid,  aber Psychologen behaupten, die meisten Menschen fühlen sich größer, intelligenter, stärker und damit auch sicherer als sie sind. Sie sind überzeugt, dass ihr persönliches Risiko von einer Krankheit, einem Einbruch, einem Unfall, einem Feuer oder einem anderen Schadensereignis betroffen zu werden, deutlich unter dem Durchschnitt liegt. Und ich glaube, wenn ich an bestimmte Erlebnisse im täglichem „Straßenkampf“ denke, da ist was dran.  Auch viele Autofahrer sind wohl davon betroffen.
Auf einen weiteren Aspekt macht uns der Verhaltensbiologie Prof. Cube aufmerksam, er warnt davor, Unsicherheit durch Glauben zu ersetzen. In  der scheinbaren Sicherheit des Glaubens lebend  geht der Mensch unvertretbare Risiken ein. Mit dem Hinweis auf eine höhere Instanz geben viele Menschen die Verantwortung für ihre Sicherheit an diese ab, oft genug mit fatalen Folgen, wie wir wissen.  Aus meiner Praxis weiß ich, dass es Einbrechern egal ist, welchen Glauben ihre Opfer haben und auch die überzeugten „Positivdenker“, die sich immer treu nach ihrem Motto „alles wird gut“ durch das Leben lächeln, werden von ihnen nicht verschont.
Es gibt viele Gründe, die da zu führen, das wir in objektiv risikoreichen Situationen  nicht die Initiative ergreifen, sie alle hier zu nennen würde den Rahmen sprengen. Wichtig für uns ist die Tatsache, dass die gefühlte Sicherheit nicht mit der Realität übereinstimmen muss. Und das man nie, wie der Kampfkunst-Meister am Anfang des Beitrages mahnt, seine Deckung vernachlässigen darf. 

Freitag, 25. März 2011

Das tägliche Risiko

Das Wort Risiko wird von Spezialisten der verschiedensten Fachbereiche okkupiert und mit unterschiedlichen Definitionen etikettiert.   Ich sehe ein Risiko in der Eventualität des Eintretens eines Ereignisses in unbestimmter Qualität und Quantität. Also eine Gleichung mit vielen Unbekannten. Man weiß nicht, wann es passiert, ob es überhaupt passiert und wenn es passiert, mit welchen  Auswirkungen. Um im Leben dauerhaft erfolgreich zu sein, ist es notwendig, Risiken die bei ihrer Verwirklichung negative Auswirkungen haben und in einem Schadensereignis münden können, zu vermeiden.
Um die Unsicherheiten, die mit Risiken verbunden sind, abzubauen, muss man sich bewusst mit ihnen auseinandersetzen. Sie müssen also erkannt und bewertet werden und es muss der Umgang mit ihnen überlegt werden. Ist ein Risiko erkannt, versucht man die Eintrittswahrscheinlichkeit und das Schadenspotential einzuschätzen. Dazu gibt es mehr oder weniger komplizierte Verfahren und Berechnungen, im täglichen Leben muss uns der gesunde Menschenverstand genügen.
Entgegen der vorherrschenden Meinung, überall das Positive zu sehen und der Angewohnheit, zukünftige Probleme zu verdrängen, braucht es dazu eine gute Portion Schwarzseherei und die Fähigkeit in Szenarien zu denken. Ist ein Schaden in Katastrophenform denkbar, muss, auch bei einer geringen Wahrscheinlichkeit des Eintreffens  eines Schadensereignisses, gehandelt werden.
Hohe Risiken können wir nicht ignorieren, wir müssen sie handhaben oder aktueller ausgedrückt: wir müssen sie managen. Erfolg unter hohem Risiko ist nur kurzfristig und mündet irgendwann in der Katastrophe. Die Risikotechnologie Atomkraftwerk ist mahnendes Beispiel! 

Dienstag, 15. Februar 2011

Der Wert Ihrer Sicherheit

Würden Sie Ihren Fallschirm vom Wühltisch beim Discounter kaufen? Wenn der so richtig super billig wäre?? Wäre vielleicht ein Grund, endlich mit dem Fallschirmspringen anzufangen.  Nein, ich glaube nicht, dass Sie das tun würden. Einen Fallschirm kauft man nicht zum  Schnäppchenpreis, der muss 100-prozentig funktionieren, da muss man sich drauf verlassen können.
Aber ob Sie es glauben oder nicht, ich habe einen Herrn in den besten Jahren, gut gekleidet, intelligente Gesichtszüge, dabei ertappt, wie er in einem Baumarkt nach einem Schließzylinder für 12 Euro gegriffen hat. Das Ding sah so was von klapprig aus – keinem „Weisgurt“ der Sportfreunde der Sperrtechnik würde man so etwas zum Üben vorlegen.
Und doch gibt es seriöse Familienväter, die, ansonsten sehr auf sich bedacht
(regelmäßige Prostatauntersuchung, regelmäßig den Wagen zur Durchsicht)  die so ein Teil nach Hause tragen, um es dann in ihre Wohnungstür einzubauen. Die ganz Vorbildlichen kaufen, weil sie so viel Geld eingespart haben, noch einen Rauchmelder für 9.99, der kommt ins Kinderzimmer, wegen der Verantwortung, für sich und natürlich für die Kinder.
Ja ich weiß, das sind Einzelfälle, der Normalmensch weiß, das Sicherheitsprodukte einen Wert haben, das man Produkte, auf deren Qualität man sich verlassen muss, nicht zum geiz-geilen Hammerpreis zu kaufen sind.  
Aber – mir machen diese Einzelfälle doch Sorgen. Wie kann man einerseits, etwa bei der Wahl seines Autos, so sehr auf Sicherheit achten: ESP, ABS, Notbrems-Assistent, Totwinkel-Assistent, also die ganze Palette und dann kauft man einen Rauchmelder für 9.99 zum Schutz seiner Lieben. Es gibt sogar Menschen, die gar keine Rauchmelder haben. Vielleicht ehrlicher, als sich mit so einem Billig- Rauchmelder zu betrügen.
Dem auf bedenkenlosen Konsum gedrillten Menschen scheint auch das letzte bisschen Risikobewusstsein abhanden gekommen zu sein und seine Sicherheit ist ihm nichts wert. Scheinbar hat die Autoindustrie nur die besseren Verkäufer aber die Menschen schaffen es, auch diese durch die Sicherheitsextras gewonnene Sicherheit  mit einer riskanteren Fahrweise wieder zu entwerten.   
Wer sich wundert, dass sein Billig-Schloss die Einbrecher anzieht, wie das Licht die Motten, dass das sooo günstig erstandene Fleisch mit Dioxin gewürzt ist, dass seine Tapete zum Sonderpreis Kopfschmerzen verursacht, der sollte einen Moment innehalten und seine Prioritäten neu überdenken.
Auch wenn Menschen in Ihrer selbst erschaffenen Welt der illusionären Sicherheit leben, unter dem Motto  „mir wird schon nichts passieren“ - Ihr Unterbewusstsein lässt sich nicht betrügen!   Es verweigert Ihnen das Gefühl von Geborgenheit, das in Ihnen Raum für Kreativität und individuelle Entfaltung schafft.
Sie und ich wissen das!

Mittwoch, 9. Februar 2011

Die Wertigkeit der Sicherheit in kleinen und mittleren Unternehmen



Auch ein Unternehmen mit wenigen Angestellten kann mit innovativen, hochwertigen Produkten Umsätze im Millionenbereich realisieren. So erscheint es logisch, dass diese Unternehmen auch einen großen Schutzbedarf haben. Gerade sie sind oft in einem komplizierten Netzwerk von Liefer- und Zulieferverpflichtungen eingebunden und unterliegen so einer großen Abhängigkeit von störungsfreien Prozessen. Abgesehen davon, ist die Notwendigkeit für professionelles Sicherheitsmanagement in jedem Unternehmen gegeben. In vielen großen Unternehmen wird dieser Notwendigkeit  entsprochen. Ihnen fällt es natürlich auch leichter entsprechende Strukturen zu entwickeln und sicher spielt auch der größere Druck der Legislative eine Rolle. 
Je weniger Beschäftigte ein Unternehmen hat, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass ein qualifizierter Sicherheitsmanager sich um die Unternehmenssicherheit kümmert. 
Die Unternehmensleitung der kleineren Unternehmen ist mit der Wahrnehmung ihrer Sicherheitsverantwortung in ihrem ganzen Umfang schlichtweg überfordert. Im täglichen Geschäft geht es um die Optimierung der Prozesse und der weiteren Rationalisierung der Produktionsverfahren, um Kostensenkung. Und es geht um Visionen, um die Zukunft des Unternehmens.
Sicher bemüht man sich, die Forderungen des Gesetzgebers in Sachen des Arbeits- und Gesundheitschutzes, des Brandschutz und des Umweltschutz einzuhalten. Aus meiner Praxis weiß ich, dass dies nicht immer gelingt.
Im Security-Bereich ist die Diskrepanz offensichtlich: In Hinblick auf den Know-how-Schutz und der Kriminalitätsprävention kann man sich eigentlich nur Sorgen machen. Hier kann keine Rede von einem  vernünftigen Verhältnis zu der vorhandenen Bedrohungslage sein. Um sich um den umfassenden Schutz in den kleinen und mittleren Unternehmen zu kümmern, fehlen einfach die Kapazitäten.
In den kleineren Betrieben wird die Sicherheit  als Nebenaufgabe mit bearbeitet. Vielleicht kümmert sich der Personalleiter oder der Technische Leiter nebenbei um die Organisation des Betriebsschutzes, die Schlüsselverwaltung und andere Belange, die man der Sicherheit zuordnet. Oft gibt es, weil gesetzliche Auflagen dies erfordern, so genannte Beauftragte, für die verschiedensten Sicherheitsbereiche. Die „Fachkraft für Arbeitssicherheit“ besitzt auf Grund der Ausbildung ein Grundverständnis für Sicherheitsmanagement, wird aber meist nur als externe Kraft mit der kleinst möglichen Einsatzzeit genutzt. Die Arbeit aus den unterschiedlichen Bereichen, z.B. der Beauftragten, wird selten aufeinander abgestimmt.  Das in den Unternehmen vorhandene verstreute Wissen über Sicherheitsthemen, etwa  im IT-Bereich, wird nicht zusammengeführt.
Zusammenfassend kann festgestellt werden,  Sicherheitsmanagement mit all seinen Erfordernissen, ist in kleinen und mittleren Betrieben nicht existent. Sicherheit gibt es nur als „Insellösung“. Gefahren, die bis zu einer Betriebsunterbrechung führen können, werden nicht erkannt oder unterschätzt.

Montag, 24. Januar 2011

Aufwachen, bevor es zu spät ist!

Der Mensch, die Krönung der Schöpfung oder der Evolution oder von was auch immer, hat eine Schwäche. Unser Geruchsinn ist im Schlaf praktisch abgeschaltet. Geräusche, Licht, Berührung oder Vibrationen  können uns wecken, nicht aber Gerüche. Wahrscheinlich gab es keinen Grund dieses Extra zu entwickeln. Jetzt nach tausenden Jahren menschlicher Geschichte gäbe es ein Motiv. Inzwischen sind wir in der Risikogesellschaft angekommen. Allein in Deutschland sterben jährlich rund 600 Menschen bei Bränden. Diese Zahl erhöht sich noch durch die Menschen, die infolge ihrer Brandverletzungen oder Rauchvergiftung im Nachhinein sterben. Die meisten Opfer gibt es in der Nacht, unter ihnen viele Kinder.
Warum? – Sie ahnen es: Das Einatmen von Brandgase weckt uns nicht, im Gegenteil, nur drei Atemzüge giftigen Brandrauchs führen dazu, dass wir nie wieder aufwachen.
Feuer ist also ein ernstzunehmendes Risiko, man sollte sich darüber Gedanken machen. Findige Ingenieure haben dies jedenfalls schon vor Jahren getan. Und sie haben ein geniales Gerät entwickelt, den Rauchmelder. Er kann schon kleinste Mengen Rauchgas aufspüren und mit lauter Stimme warnen, uns wecken, bevor es zu spät ist.
Nun sollte man meinen, dass diese tolle Erfindung  inzwischen in jeder Wohnung zu finden ist – Fehlanzeige!  Nur ein verschwindend geringer Teil ist mit dem Lebensretter ausgerüstet.
Viele Bundesländer versuchen inzwischen den Rauchmelder per Gesetzesdruck einzuführen, es gibt landesweite Kampagnen und es gibt den Tag des Rauchmelders. Warum das alles? Warum nimmt der Mensch seine Eigenverantwortung nicht war? Warum schnallt er sich in seinem Auto nur an, weil er Angst vor einem Bußgeld hat? Alles deutet darauf hin, dass der Mensch einen noch weit größeren Mangel als den im Schlaf abgeschalteten Geruchsinn hat, ihm fehlt es an Risikobewusstsein.
Entwickeltes Risikobewusstsein dient nicht nur der persönlichen Sicherheit im Security- und Safetybereich, es verhindert Katastrophen wie das  Loveparade-Desaster in Duisburg, es verhindert Umweltkatastrophen, es verhindert gesellschaftliche Katastrophen – also wachen Sie auf, bevor es zu spät ist!

Freitag, 14. Januar 2011

Schlüsselgedanken - Ist Ihr Schloss sicher?

Der 5-stiftige, einreihige Schließzylinder nach dem Yale-Prinzip (Patent von 1865) wird auch heute noch am häufigsten verwendet. Man findet diesen Schließzylinder in Wohnungstüren genauso wie in Türen von Unternehmen und Institutionen. Schlüssel und zugehöriger Schließzylinder sind hier oft das einzige System der Zugangskontrolle. Ist dieses System aber noch sicher?
Es gibt bestimmte Kriterien, nach denen die Sicherheit eines Schließzylinders bestimmt wird. Die Schwachstellen des konventionellen Profilzylinders sind insbesondere die Aufsperrsicherheit und die Schlüsselsicherheit. Selbst hochwertige Schließzylinder, die einen komplexeren Aufbau als normale 5-stiftige Schließzylinder haben, können in vielen Fällen nicht als aufsperrsicher bezeichnet werden. Spezialwerkzeuge zum zerstörungsfreien Öffnen und die notwendige Fachliteratur ist für jeden Interessenten erhältlich. Die Technik kann in offiziellen Sportvereinen (Sportfreunde der Sperrtechnik) trainiert werden. Bei den seit 1997 stattfindenden Deutschen Meisterschaften wird demonstriert wie „sichere“ Schließzylinder innerhalb von Sekunden geöffnet werden.
Auch Schlüsselsicherheit kann heute kaum garantiert werden. Von vielen, so genannten geschützten Schlüsselprofilen, auch aus Schließanlagen, lassen sich mit speziellen Maschinen, die seit einigen Jahren auf dem Markt sind, Kopien anfertigen. Illegale Schlüsselkopien können in vielen Fällen nicht verhindert werden.
So entsprechen viele Schließzylinder-Systeme nicht mehr der aktuellen Risikolage.
Bedenkenswert -  denn der Schließzylinder ist das Kernstück der Sicherheit einer Tür. Überwindet man den Schließzylinder, kann man die Tür öffnen.