Der 5-stiftige, einreihige Schließzylinder nach dem Yale-Prinzip (Patent von 1865) wird auch heute noch am häufigsten verwendet. Man findet diesen Schließzylinder in Wohnungstüren genauso wie in Türen von Unternehmen und Institutionen. Schlüssel und zugehöriger Schließzylinder sind hier oft das einzige System der Zugangskontrolle. Ist dieses System aber noch sicher?
Es gibt bestimmte Kriterien, nach denen die Sicherheit eines Schließzylinders bestimmt wird. Die Schwachstellen des konventionellen Profilzylinders sind insbesondere die Aufsperrsicherheit und die Schlüsselsicherheit. Selbst hochwertige Schließzylinder, die einen komplexeren Aufbau als normale 5-stiftige Schließzylinder haben, können in vielen Fällen nicht als aufsperrsicher bezeichnet werden. Spezialwerkzeuge zum zerstörungsfreien Öffnen und die notwendige Fachliteratur ist für jeden Interessenten erhältlich. Die Technik kann in offiziellen Sportvereinen (Sportfreunde der Sperrtechnik) trainiert werden. Bei den seit 1997 stattfindenden Deutschen Meisterschaften wird demonstriert wie „sichere“ Schließzylinder innerhalb von Sekunden geöffnet werden.
Auch Schlüsselsicherheit kann heute kaum garantiert werden. Von vielen, so genannten geschützten Schlüsselprofilen, auch aus Schließanlagen, lassen sich mit speziellen Maschinen, die seit einigen Jahren auf dem Markt sind, Kopien anfertigen. Illegale Schlüsselkopien können in vielen Fällen nicht verhindert werden.
So entsprechen viele Schließzylinder-Systeme nicht mehr der aktuellen Risikolage.
Bedenkenswert - denn der Schließzylinder ist das Kernstück der Sicherheit einer Tür. Überwindet man den Schließzylinder, kann man die Tür öffnen.
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