Dienstag, 15. Februar 2011

Der Wert Ihrer Sicherheit

Würden Sie Ihren Fallschirm vom Wühltisch beim Discounter kaufen? Wenn der so richtig super billig wäre?? Wäre vielleicht ein Grund, endlich mit dem Fallschirmspringen anzufangen.  Nein, ich glaube nicht, dass Sie das tun würden. Einen Fallschirm kauft man nicht zum  Schnäppchenpreis, der muss 100-prozentig funktionieren, da muss man sich drauf verlassen können.
Aber ob Sie es glauben oder nicht, ich habe einen Herrn in den besten Jahren, gut gekleidet, intelligente Gesichtszüge, dabei ertappt, wie er in einem Baumarkt nach einem Schließzylinder für 12 Euro gegriffen hat. Das Ding sah so was von klapprig aus – keinem „Weisgurt“ der Sportfreunde der Sperrtechnik würde man so etwas zum Üben vorlegen.
Und doch gibt es seriöse Familienväter, die, ansonsten sehr auf sich bedacht
(regelmäßige Prostatauntersuchung, regelmäßig den Wagen zur Durchsicht)  die so ein Teil nach Hause tragen, um es dann in ihre Wohnungstür einzubauen. Die ganz Vorbildlichen kaufen, weil sie so viel Geld eingespart haben, noch einen Rauchmelder für 9.99, der kommt ins Kinderzimmer, wegen der Verantwortung, für sich und natürlich für die Kinder.
Ja ich weiß, das sind Einzelfälle, der Normalmensch weiß, das Sicherheitsprodukte einen Wert haben, das man Produkte, auf deren Qualität man sich verlassen muss, nicht zum geiz-geilen Hammerpreis zu kaufen sind.  
Aber – mir machen diese Einzelfälle doch Sorgen. Wie kann man einerseits, etwa bei der Wahl seines Autos, so sehr auf Sicherheit achten: ESP, ABS, Notbrems-Assistent, Totwinkel-Assistent, also die ganze Palette und dann kauft man einen Rauchmelder für 9.99 zum Schutz seiner Lieben. Es gibt sogar Menschen, die gar keine Rauchmelder haben. Vielleicht ehrlicher, als sich mit so einem Billig- Rauchmelder zu betrügen.
Dem auf bedenkenlosen Konsum gedrillten Menschen scheint auch das letzte bisschen Risikobewusstsein abhanden gekommen zu sein und seine Sicherheit ist ihm nichts wert. Scheinbar hat die Autoindustrie nur die besseren Verkäufer aber die Menschen schaffen es, auch diese durch die Sicherheitsextras gewonnene Sicherheit  mit einer riskanteren Fahrweise wieder zu entwerten.   
Wer sich wundert, dass sein Billig-Schloss die Einbrecher anzieht, wie das Licht die Motten, dass das sooo günstig erstandene Fleisch mit Dioxin gewürzt ist, dass seine Tapete zum Sonderpreis Kopfschmerzen verursacht, der sollte einen Moment innehalten und seine Prioritäten neu überdenken.
Auch wenn Menschen in Ihrer selbst erschaffenen Welt der illusionären Sicherheit leben, unter dem Motto  „mir wird schon nichts passieren“ - Ihr Unterbewusstsein lässt sich nicht betrügen!   Es verweigert Ihnen das Gefühl von Geborgenheit, das in Ihnen Raum für Kreativität und individuelle Entfaltung schafft.
Sie und ich wissen das!

Mittwoch, 9. Februar 2011

Die Wertigkeit der Sicherheit in kleinen und mittleren Unternehmen



Auch ein Unternehmen mit wenigen Angestellten kann mit innovativen, hochwertigen Produkten Umsätze im Millionenbereich realisieren. So erscheint es logisch, dass diese Unternehmen auch einen großen Schutzbedarf haben. Gerade sie sind oft in einem komplizierten Netzwerk von Liefer- und Zulieferverpflichtungen eingebunden und unterliegen so einer großen Abhängigkeit von störungsfreien Prozessen. Abgesehen davon, ist die Notwendigkeit für professionelles Sicherheitsmanagement in jedem Unternehmen gegeben. In vielen großen Unternehmen wird dieser Notwendigkeit  entsprochen. Ihnen fällt es natürlich auch leichter entsprechende Strukturen zu entwickeln und sicher spielt auch der größere Druck der Legislative eine Rolle. 
Je weniger Beschäftigte ein Unternehmen hat, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass ein qualifizierter Sicherheitsmanager sich um die Unternehmenssicherheit kümmert. 
Die Unternehmensleitung der kleineren Unternehmen ist mit der Wahrnehmung ihrer Sicherheitsverantwortung in ihrem ganzen Umfang schlichtweg überfordert. Im täglichen Geschäft geht es um die Optimierung der Prozesse und der weiteren Rationalisierung der Produktionsverfahren, um Kostensenkung. Und es geht um Visionen, um die Zukunft des Unternehmens.
Sicher bemüht man sich, die Forderungen des Gesetzgebers in Sachen des Arbeits- und Gesundheitschutzes, des Brandschutz und des Umweltschutz einzuhalten. Aus meiner Praxis weiß ich, dass dies nicht immer gelingt.
Im Security-Bereich ist die Diskrepanz offensichtlich: In Hinblick auf den Know-how-Schutz und der Kriminalitätsprävention kann man sich eigentlich nur Sorgen machen. Hier kann keine Rede von einem  vernünftigen Verhältnis zu der vorhandenen Bedrohungslage sein. Um sich um den umfassenden Schutz in den kleinen und mittleren Unternehmen zu kümmern, fehlen einfach die Kapazitäten.
In den kleineren Betrieben wird die Sicherheit  als Nebenaufgabe mit bearbeitet. Vielleicht kümmert sich der Personalleiter oder der Technische Leiter nebenbei um die Organisation des Betriebsschutzes, die Schlüsselverwaltung und andere Belange, die man der Sicherheit zuordnet. Oft gibt es, weil gesetzliche Auflagen dies erfordern, so genannte Beauftragte, für die verschiedensten Sicherheitsbereiche. Die „Fachkraft für Arbeitssicherheit“ besitzt auf Grund der Ausbildung ein Grundverständnis für Sicherheitsmanagement, wird aber meist nur als externe Kraft mit der kleinst möglichen Einsatzzeit genutzt. Die Arbeit aus den unterschiedlichen Bereichen, z.B. der Beauftragten, wird selten aufeinander abgestimmt.  Das in den Unternehmen vorhandene verstreute Wissen über Sicherheitsthemen, etwa  im IT-Bereich, wird nicht zusammengeführt.
Zusammenfassend kann festgestellt werden,  Sicherheitsmanagement mit all seinen Erfordernissen, ist in kleinen und mittleren Betrieben nicht existent. Sicherheit gibt es nur als „Insellösung“. Gefahren, die bis zu einer Betriebsunterbrechung führen können, werden nicht erkannt oder unterschätzt.